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ECDC entlässt Trainer Pokorny
27.11.2008 - 12:45 - Allgemein - veröffentlicht von Magnus Baier
 
Eishockey-Bayernliga Verein reagiert auf anhaltende Talfahrt Vorstand strebt "Doppellösung" an

Von Johannes Schlecker
Memmingen Der ECDC Memmingen hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Tomas Pokorny getrennt. "Damit haben wir auf die sportlich anhaltende Talfahrt reagiert", erklärte Vorsitzender Helge Pramschüfer auf Anfrage der MZ. Wer am kommenden Wochenende beim Eishockey-Bayernligisten auf der Trainerbank sitzen wird, sei derzeit zwar noch unklar. „
"Wir streben aber eine Doppellösung mit Trainer und Co-Trainer an", so Pramschüfer.
Noch am Dienstagabend hatte Pokorny das Training der Indians geleitet. Im Anschluss habe es eine längere Aussprache zwischen Mannschaft und Trainer gegeben, so der ECDC-Vorsitzende. Dabei sei "kein gemeinsamer Nenner" gefunden worden. "Wir mussten schließlich der Sache Rechnung tragen", sagte Pramschüfer. Vier Heimniederlagen in dieser Saison seien des Guten zu viel.
"Es ist Pokorny nicht gelungen, die Mannschaft zu einer Einheit zu formen." Er habe die Grüppchenbildung zwischen auswärtigen und einheimischen Spielern nicht verhindern können. "Da muss auch mal ein Machtwort gesprochen werden", so der Vorsitzende. Mit Pokorny selbst habe er bis zum Schluss ein "hervorragendes Verhältnis" gehabt.
Enttäuscht zeigte sich Tomas Pokorny gestern weniger über die Entscheidung des Vorstands, sondern vielmehr über die Stimmung innerhalb der Mannschaft. "Ich habe gedacht, ich habe es hier mit Profis zu tun, aber am Ende war es nur noch ein Kindergarten ohne Disziplin", erklärte Pokorny. Vielleicht hätte er härter durchgreifen müssen. "Ich bin allerdings kein Schreihals, sondern jemand, der die Dinge in Ruhe klären möchte." In dieser Situation habe der Vorstand handeln müssen. "Da ist es einfacher, den Trainer zu wechseln, als vier, fünf Spieler auszusortieren." Pokorny will sich nun eine kurze Auszeit nehmen, dem Eishockey aber auf jeden Fall erhalten bleiben. "Dafür macht mir der Sport zu viel Spaß."
Die Indians sind derzeit Tabellenneunter, haben aber nur drei Punkte Vorsprung auf den drittletzten Platz. Vor Beginn der Hinrunde wurde als Saisonziel Platz acht ausgegeben. Pramschüfer: "Die Spiele am vergangenen Wochenende waren allerdings so blutleer, dass eine Verbesserung nicht in Sicht war, um das angestrebte Ziel zu erreichen."
Gerüchte über personelle Konsequenzen hatten bereits am Sonntag nach der 0:3-Niederlage gegen Königsbrunn die Runde gemacht. Die ECDC-Verantwortlichen betonten damals, "auf jeden Fall eine personelle Entscheidung" zu treffen.
Interne Lösung
Über die Nachfolge des 43-Jährigen, der erst zu Beginn der Saison verpflichtet wurde, "wird in Kürze entschieden". Aller Voraussicht nach wird es sich um eine interne Lösung handeln. "Es ist nicht so, dass um uns herum ein Blumenstrauß von 20 Trainern steht", so Pramschüfer. Sein Wunsch sei ein zweiköpfiges Trainergespann aus den eigenen Reihen. "Der neue Trainer sollte das Umfeld bereits kennen, damit er sich sofort auf das Training konzentrieren kann."

Dieser Bericht wurde uns von der Memminger Zeitung zur Verfügung gestellt.

 
Link: ECDC Memmingen
 
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